Robert Mehl

Infos über Robert Mehl

Robert Mehl ist Diplom-Psychologe und Kriminologe (M.A.). Er ist Dozent und Teamleiter des Bereichs Hundepsychotherapie bei dogument und Dozent bei D.O.G. People. Zudem ist er als Referent sowie Coach und Systemischer Berater tätig.

Er studierte in Magdeburg, Tucson (Arizona, USA) und Hamburg und war anschliessend Mitarbeiter an der Universität Magdeburg im Fachbereich Klinische Psychologie mit dem Forschungsschwerpunkt «Neurobiologische Grundlagen von Aggression», Autor von neurowissenschaftlichen Fachartikeln und leitete Seminare zum Thema Diagnostik und Forschungsmethoden (EEG).

Mit therapeutischen Zusatzausbildungen als «Systemischer Berater und Familientherapeut» (DGSF) und für den «Professionellen Einsatz von Hunden in der Therapie» (dogument) arbeitete er als Psychologe und Systemischer Therapeut mit seiner von «dogument» zertifizierten Therapiehündin in einer Jugendanstalt mit jungen Straftätern.

Als Leiter des Kriminologischen Dienstes des Landes Sachsen-Anhalt arbeitete er u.a. an der Entwicklung von VBA-Lösungen zur computergestützten, standardisierten Diagnostik und leitete kriminologische Forschungsprojekte.

Anschliessend arbeitete er in einer Praxis für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie mit den Schwerpunkten Diagnostik, Familienberatung und Systemische Therapie.

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Vergangene Seminare

Wahrnehmungspsychologie – wie Hunde die Welt erleben

Wahrnehmungspsychologie verändert erfahrungsgemäss das eigene Weltbild, den «Blick» auf die Realität und wirft die grossen erkenntnisphilosophischen Fragen auf: Leben wir alle in derselben Welt? Können Hunde und Menschen die Welt und die «Realität» überhaupt wahrnehmen, wie sie wirklich ist? Gibt es eine Welt ausserhalb von uns? Was ist Bewusstsein, wie entsteht es?

In diesem Seminar befassen wir uns zunächst damit, wie physikalische Reize von den Sinnesorganen in elektrische Signale umgewandelt werden und wie aus diesen elektrischen Signalen das innere Erleben einer «Welt da draussen» bei Hunden (und Menschen) entsteht. Vor allem die neurobiologischen Grundlagen von Sehen, Hören und Riechen werden dabei im Vordergrund stehen. Durch die unterschiedlichen Spektren und Frequenzen, die Hunde und Menschen wahrnehmen können, leben beide Spezies in unterschiedlichen subjektiven Welten. Das erzeugt naturgemäss Missverständnisse. Können wir uns einer Vorstellung dessen nähern, wie die Welt eines Hundes aussieht, sich anhört und riecht?

Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Frage nach der Entstehung von Bewusstsein – ob Hunde überhaupt eines haben und wie das Gehirn ein subjektives Erleben eines «gelben Postautos» oder eines «Fuchsgeruchs» aus elektrischen Signalen generiert. Am Ende werden wir zusammen diskutieren, welche Schlussfolgerungen sich aus diesen Erkenntnissen für den alltäglichen und ethischen Umgang mit Hunden ergeben.

Pubertät beim Hund – neurobiologisch betrachtet

Im Seminar zum Thema Pubertät werden wir – neben der Neurobiologie – darüber reflektieren und diskutieren, was die neurobiologischen Veränderungen bedeuten – auch für den Umgang mit Pubertierenden, deren Erziehung und die eigene Rolle dabei.

Wie kann man jemandem an der Schwelle zum Erwachsenwerden helfen, selbständig gute Entscheidungen zu treffen? Wie kann man ihm helfen, seine Stimmungen und Stimmungsschwankungen zu regulieren? Wie wichtig ist jetzt auch noch einmal respektvoller Umgang miteinander (den Respekt für sich selbst von seinem Hund einzufordern, aber auch selbst respektvoll gerade bei Grenzsetzungen zu bleiben)? Welche Rolle spielen jetzt Regeln, Autorität und Status?

Das alles sind Fragen, die sich mit ein wenig neurobiologischem Hintergrundwissen leichter diskutieren lassen.

Traumata und deren psychische Folgen

Menschen, aber auch Hunde, die Opfer von Gewalt, jeglicher Form von Missbrauch oder lebensbedrohlichen Umständen wurden, leiden unter Umständen ein Leben lang unter den Folgen. Viele Hundehalter und –trainer werden zunehmend mit traumatisierten Hunden, die z. B. aus dem Tierschutz kommen, konfrontiert. Oft zeigen diese Hunde Verhaltensauffälligkeiten wie Ängste, aggressives Verhalten, Unruhe, stereotypes oder selbstverletzendes Verhalten, die mit herkömmlichen Erziehungs- und Trainingsmethoden nur schwer beeinflussbar sind.

Hunde und Menschen zeigen als Reaktion auf ein Trauma ähnliche Bewältigungsstrategien und entwickeln vergleichbare psychische Symptome bzw. Verhaltensprobleme aufgrund von neurobiologischen Veränderungen ihres Nervensystems. Daher betrachten wir in diesem Seminar die Traumafolgestörungen aus der Perspektive der klinischen Psychologie und der Neurowissenschaft.

Wir beschäftigen uns ausserdem mit der Frage, welche Interventionen und Behandlungsansätze bei der Bewältigung der psychischen Folgen eines Traumas helfen und ob diese auf Hunde übertragbar sind.

Nicht jedes Individuum, das ein Trauma erlebt hat, entwickelt psychische Symptome als Reaktion darauf. Um dies zu erklären, befassen wir uns zuletzt mit dem Phänomen der Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit und den schützenden Faktoren, die in der Prävention psychischer Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen.

Um dem Thema genügend Raum zu geben, haben wir die Dauer des Seminars von einem auf eineinhalb Tage verlängert.

Das Seminar richtet sich an Hundetrainer/-innen und Hundehalter/-innen, die sich für die neurobiologischen Ursachen und intrapsychischen Zusammenhänge bei der Entstehung von Traumafolgestörungen bei Hunden und Menschen interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmenden werden nicht besprochen. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichem Fachtierarzt bzw. Hundetrainer oder Ausbildungsinstitut.

Impulsiv und unberechenbar?

Die neurobiologischen Grundlagen der Impulskontrolle

Hunde, die für ihre Halter unberechenbar sind, bleiben häufig an der Leine oder können beim Spaziergang oder im Haus kaum aus den Augen gelassen werden. Häufig haben Halter und Hundetrainer gemeinsam schon vieles probiert, was normalerweise – bei anderen Hunden – funktioniert. Häufig stellt sich irgendwann auf beiden Seiten tiefe Frustration und das Gefühl von Überforderung ein. Hat man als Halter etwas falsch gemacht? Hat man als Hundetrainer etwas übersehen?

Häufig stecken Probleme mit der Impulskontrolle hinter dem unberechenbaren Verhalten. Dabei können sich viele Symptome entwickeln: Aggressives Verhalten, unkontrollierte Flucht, kaum steuerbares Jagdverhalten, suchtartiges Verhalten, Hyperaktivität und Konzentrationsprobleme sind nur einige Beispiele. Wie ist es so weit gekommen und was kann man noch tun?

In diesem Seminar suchen wir mithilfe neurowissenschaftlicher Erkenntnisse nach Antworten.

  • Wie entsteht ein Handlungsimpuls im Gehirn und wie wird er zur Handlung?
  • Woher kommt die Motivation, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten?
  • Wie kontrollieren Säugetiere ihre Impulse?
  • Warum klappt das bei manchen Hunden besser und bei anderen scheinbar gar nicht?
  • Welchen Einfluss haben die Entwicklungsbedingungen und die Lernumgebung, in denen der Hund aufwächst?
  • Welchen Einfluss hat die Erziehung durch den Halter?
  • Welche psychischen und neuropsychologischen Erkrankungen wirken sich negativ auf die Impulskontrolle aus?

Ausgehend von der humanpsychologischen Perspektive zur Behandlung von Problemen mit der Impulskontrolle suchen wir nach übertragbaren Ansätzen zum Umgang mit unberechenbaren Hunden und nach Präventionsmöglichkeiten.

  • Wie fördert man Impulskontrolle beim sich entwickelnden Gehirn?
  • Welche Therapieansätze gibt es, um das erwachsene Gehirn im Bereich der Impulskontrolle zu trainieren?
  • Welchen Erfolg hat Strafe bei Impulskontrollstörungen? Welche Alternativen gibt es, um Hemmung und Impulskontrolle zu fördern?
  • Was für Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sich an?
  • Welche Rahmenbedingungen braucht jemand, der sich selbst nicht gut im Griff hat?

Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmenden auf dieser Grundlage eigene Ideen zum Umgang mit unberechenbaren Hunden entwickeln und vorhandene Ansätze kritisch bewerten können.

Um dem Thema genügend Raum zu geben, haben wir die Dauer des Seminars von einem auf eineinhalb Tage verlängert.

Das Seminar richtet sich an Hundetrainer/-innen und Hundehalter/-innen, die sich für die neurobiologischen Ursachen und Zusammenhänge bei der Entstehung von Problemen mit der Impulskontrolle interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmenden werden nicht bearbeitet. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichem Fachtierarzt bzw. Hundetrainer oder Ausbildungsinstitut.

Angst- und Aggressionsverhalten

aus neurobiologischer Sicht

Angst oder Wut – Angriff oder Flucht? Auf den ersten Blick erscheinen beide Reaktionen als zwei Seiten derselben Medaille, als Antworten des Stress-Hormon-Systems. Ist es wirklich so einfach?

Sowohl Aggressionsverhalten als auch angstbedingtes Verhalten kann beim Hund vielfältige Ursachen haben. Wer etwas daran ändern möchte, muss zunächst genau wissen, warum gerade dieser Hund in einer bestimmten Situation mit gerade diesem Verhalten reagiert. Sonst trainiert man am Problem vorbei oder trägt im schlimmsten Fall dazu bei, dass sich die Probleme noch vergrössern.

In diesem eineinhalbtägigen Seminar betreiben wir Ursachenforschung. Dazu werfen wir zuerst einen Blick auf die neurobiologischen Grundlagen von Angst und Wut sowie die dadurch ausgelösten Verhaltensweisen.

Wir erforschen dann die Persönlichkeit und problematische Persönlichkeitsstile von Hunden und diskutieren, wie diese sich auf das problematische Verhalten auswirken.

Dabei verlassen wir die bekannten Gefilde biologischer Definitionen von Verhaltensstörungen und gehen gedanklich neue Wege in Anlehnung an die Humanpsychologie. Wir sprechen über Angststörungen und übersteigertes Aggressionsverhalten, in der Abgrenzung dazu über Traumafolgestörungen, Persönlichkeitsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens im Rahmen von ADHS, Sucht- und Zwangsverhalten.

Dabei wird das komplexe Zusammenspiel von Neuroanatomie, Hirnfunktionen, Hirnstoffwechsel und Verhalten deutlich. Einflüsse von Umwelt, Lernen und Psychopharmaka auf den Hund werden diskutiert, sodass die Teilnehmenden am Ende des Seminars auf den erarbeiteten Grundlagen erste eigene Ideen für Therapieansätze entwickeln können.

Das Seminar richtet sich an Hundetrainer und Hundehalter, die sich für die neurobiologischen Ursachen und Zusammenhänge von Angst und Wut, Angststörungen und übersteigertem Aggressionsverhalten interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmenden können in diesem Rahmen nicht besprochen werden. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichen Ausbildungsinstitut, Fachtierarzt oder Hundetrainer.

Bindung und Beziehungsentwicklung

zwischen Hund und Mensch als Ursache für Verhaltensprobleme?

Häufig wird bei der Ursachenforschung für Verhaltensprobleme auch die Beziehung zwischen Hund und Halter thematisiert. Dieses Seminar beschäftigt sich aus einem humanpsychologischen Blickwinkel mit dem Anteil, den schwierige Beziehungsmuster dazu beitragen.

Wie entsteht eine gesunde und förderliche Bindung? Wie kann man die Bindungsqualität aus entwicklungspsychologischer Perspektive beschreiben? Welche Faktoren wirken sich förderlich bzw. negativ auf die Bindung aus? Wie entwickelt sich die Interaktion von individueller Persönlichkeit und negativen frühen Beziehungserfahrungen zu problematischen Beziehungsmustern, aus denen Verhaltensprobleme entstehen können (z. B. ängstliches, zwanghaftes, aggressives oder unberechenbares Verhalten bis hin zu Persönlichkeitsstörungen)?

Um diese Fragen zu beantworten, werfen wir auch einen Blick auf die neurobiologischen Grundlagen von Bindung und Beziehung, beschäftigen uns mit Erkenntnissen aus der humanen Entwicklungspsychologie und überlegen, welche Forschungsergebnisse sich auf den Hund übertragen lassen.

Nicht nur der Mensch bringt seinen Beziehungsstil in die Partnerschaft ein, auch der Hund hat mit seiner Persönlichkeit und seinem Beziehungsstil einen Einfluss auf die Beziehungsgestaltung. Die Interaktion beider Beziehungsmuster kann harmonisch oder herausfordernd sein. Wir sprechen darüber, wie man (z. B. als Hundetrainer) diese Beziehung diagnostisch beschreiben kann, ohne zu werten oder Schuld zuzuweisen.

Im letzten Teil des Seminars geht es um die Suche nach Entlastung und einer für beide Seiten angenehmeren Beziehungsgestaltung im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten. Damit verbunden ist die Frage, wie man ein belastetes Mensch-Hund-System beraten kann, um durch eine veränderte Beziehungsgestaltung eine Verbesserung der Verhaltensprobleme zu erreichen und Beziehungsmuster konstruktiv zu verändern.

Das Seminar richtet sich an Hundetrainer und Hundehalter. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmer werden nicht bearbeitet. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichem Fachtierarzt bzw. Hundetrainer oder Ausbildungsinstitut.

Schlaf, Hündlein, schlaf!

Schlaf und Ruhe – Auswirkungen auf Hund und Mensch

Einige Hunde finden nicht zur Ruhe. Sie schlafen schlecht, stehen nachts auf und laufen durch die Wohnung, dösen tagsüber kaum und fordern ständig Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Andere schrecken aus dem Schlaf auf, beissen um sich oder wirken stark irritiert. Auf der anderen Seite kämpfen auch viele Halter selbst mit Ein- und Durchschlafproblemen, können nicht abschalten und fühlen sich ständig «unter Strom».

Dieses Seminar führt die Teilnehmenden in die Welt von Somnus, dem römischen Gott des Schlafes, nämlich tief ins Gehirn. Nach einer kurzen neuroanatomischen Einführung, nach der sich jeder Teilnehmer im Gehirn zurechtfindet, suchen wir nach den Schaltstellen für Schlaf, Ruhe und Entspannung und den Ursachen für Störungen in diesem Bereich.

  • Welche Schlafstörungen werden in der Humanpsychologie unterschieden?
  • Welche psychischen Erkrankungen können Schlafstörungen zugrunde liegen?
  • Können Erkenntnisse aus der Schlafforschung auf Hunde übertragen werden?
  • Wie wirkt sich Schlafmangel auf das Gehirn aus?
  • Warum sind Ruhephasen für Hunde und Menschen so wichtig?
  • Warum kommen manche Hunde und Menschen nicht zur Ruhe?
  • Wie kann man das Gehirn beruhigen und Hunden und Menschen zur Entspannung verhelfen?

Wir beschäftigen uns in diesem Zusammenhang u.a. mit den Auswirkungen von Stress, Überreizung, Hyperaktivität und Überbeschäftigung und beleuchten auch den Einfluss psychischer Störungen wie Traumafolgestörungen, generalisierter Angststörung, Depression und ADHS auf das Schlaf- und Ruheverhalten von Hunden und Menschen.

Aufbauend auf diesen Grundlagen betrachten wir humanpsychologische Ansätze zur Behandlung von Schlafstörungen und Entspannungsproblemen und diskutieren, wie diese auf Hunde übertragen werden können.

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